Zwischen Tradition und Fortschritt
Mittwoch, 22. Juni 2022 | 20 Uhr | Burghof Forbach
Ensemblekonzert Forbach
Termin: 22.06.2022 20:00
Ersatztermin für das ausgefallene Konzert am 16. März 2022
Sebastian Matthes & Lada Bronina, Violine
Yulia Smirnova, Viola
Teodor Rusu, Violoncello
Anton Webern
Langsamer Satz für Streichquartett
Wolfgang Amadeus Mozart
Streichquartett G-Dur KV 387
Claude Debussy
Streichquartett g-Moll op. 10
Mozart gehört zu den Komponisten, denen der Schaffensprozess leicht von der Hand ging. Oft hatte er die komplette Musik bereits im Kopf entwickelt und schrieb sie anschließend in einem Zug nieder. Doch es gibt auch Ausnahmen. Dazu gehören die sechs Streichquartette, die er dem älteren Freund Joseph Haydn gewidmet hat. In seiner Zueignung bekennt Mozart, dass sie die Frucht einer langen und mühsamen Arbeit seien. Belegt wird das auch durch erhaltene Skizzen. Wenn man das erste von Mozarts Haydn-Quartetten hört, wird schnell klar, dass selbst ein Genie wie er solch ein von feinster motivischer Arbeit durchzogenes Werk nicht einfach aus dem Ärmel schütteln konnte. Die Fülle musikalischer Gedanken und Formen, die blitzartig wechselnden Einfälle und die sorgfältige thematische Detailarbeit machen das G-Dur-Quartett des erst 26-jährigen Mozart (und seine Schwesterwerke) zu einem Meilenstein in der Geschichte des Streichquartetts. Zweiundzwanzig Jahre alt war Anton Webern, als er während seines Studiums bei Arnold Schönberg einen Streichquartettsatz schreibt, ein langsames Stück mit „bewegtem Ausdruck“, noch ganz im Geist der Spätromantik, aber von großer harmonischer Freiheit. Zwischen Tradition und Fortschritt bewegt sich auch das einzige Streichquartett des dreißigjährigen Debussy. In seiner handwerklichen Sorgfalt und konzentrierten Vielseitigkeit gilt es als frühes Meisterwerk des Franzosen.
Tickets | C.A.C (Centre d’Animation Culturelle) Forbach | Tel. 0033/(0) 3 87 29 30 50